Achillessehnenriss

Achillessehnenriss
Obwohl der Verletze gewöhnlich nach kurzer Zeit kaum noch Schmerzen hat und auch ein Anschwellen der verletzten Stelle nicht stattfindet, ist das wichtigste eine frühzeitige ärztliche Behandlung zur Sicherung der Diagnose und zur Einleitung der entsprechenden Behandlung. Erste-Hilfe-Maßnahmen beschränken sich daher auf eine örtliche Eisbehandlung der Fersenregion und die Unterstützung des Verletzten beim Gehen, da ein Auftreten auf das verletzte Bein vermieden werden soll. Hierzu können entweder Gehstützen, eine Transportliege, oder auch die Hilfe von Freunden verwendet werden.
Für den erfahrenen Sportarzt ist die Diagnose eines Achillessehnenrisses nicht schwierig. Die typische Beschreibung des Unfallhergangs, eine tastbare Delle an der Haut über der Sehne und die Unfähigkeit des Verletzten im einbeinigen Stand auf dem verletzten Bein die Ferse vom Boden abzuheben, sind verlässliche Hinweise, für das Vorliegen eines Achillessehnenrisses. Ein besonderer Test ist
der Thompson-Test, der einen sicheren Hinweis auf den Riss der Sehne liefert, wenn sich in Bauchlage und frei hängendem Fuß des Verletzten beim Zusammenkneifen der Wadenmuskulatur die Fußsohle nicht nach unten bewegt. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ermöglicht die genaue Bestimmung der Risstelle und die Überprüfung, wie weit die Rissenden auseinander weichen. Eine teure Kernspinuntersuchung ist im Normalfall nicht erforderlich.
Bei Durchführung einer fachgerechten Behandlung kann in fast allen Fällen die Heilung der Sehne mit Wiedererlangung der körperlichen Belastbarkeit erzielt werden. Zwei Punkte sind bei der Entscheidung für ein Behandlungskonzept oft von Interesse. 

Die erste Frage des Verletzten lautet fast immer: „Muss ich operiert werden?” Während noch vor 10 Jahren von fast allen Sportärzten die Operation mit einem Zusammennähen der Sehnenenden kategorisch empfohlen wurde, ist derzeit häufig die Meinung der Experten, dass auch mit einer nicht-operativen Therapie eine verlässliche Sehnenheilung möglich ist. Da eine nicht-operative Therapie von vielen Patienten bevorzugt wird, werden daher viele Achillessehnenrisse derzeit ohne Operation behandelt. Der zweite Punkt der Behandlung betrifft die Frage, ob der Fuß (egal ob mit und ohne Operation behandelt wird) in einem Gips für mehrere Wochen ruhiggestellt werden muss oder ob eine frühzeitige, eingeschränkte Bewegungstherapie erfolgen soll. In dieser Frage sind sich die Fachexperten heute meistens einig, dass eine lange Gipsbehandlung nur Nachteile für die Heilung und die Kraftentwicklung der Wade hat. Eine frühzeitige, eingeschränkte Bewegungstherapie (sog. funktionelle Behandlung) sollte daher der Standard der Nachbehandlung sein. Hierzu gibt es Spezialschuhe, die mit einer entsprechenden Fersenerhöhung und einer unbiegsamen Zunge (z.B. Fa. Adidas) ausgestattet, sogar eine Vollbelastung des Fußes einige Tage nach der Verletzung ermöglichen. Da die Dauer der Sehnenheilung mindestens 6 Wochen beträgt, ist aber auch diese Behandlung über diesen Zeitraum erforderlich.

Im folgenden sind die Prinzipien der operativen und nicht operativen Therapie und die Dauer der Behandlung in den Grundzügen dargestellt. Im Einzelfall kann es jedoch erforderlich sein, dass die Behandlung von diesen Schema abweicht.

Share by: