Koordinationstraining

Koordinationstraining
Bewegung ist ein kompliziertes Zusammenspiel zwischen den Nervenrezeptoren in Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln, dem Rückenmark und dem Gehirn. Oft finden Wahrnehmungsprozesse über den Ist-Zustand eines Gelenks statt die dann mit den kommenden Bewegungsaufgaben verrechnet werden. Die arbeitenden Muskeln sollten immer die richtige Spannung haben. Sie sollten so „weich” sein, dass eine Bewegung zum Ziel möglich ist, aber noch straff genug, damit das Gewicht des Beines (oder Armes) noch gegen die Schwerkraft gehalten werden kann. Kommt es nun zu einer Verletzung, eine Operation ist auch eine Verletzung, dann können durch die Wunde diese Rechenprozesse an den Nervenenden massiv beeinträchtigt werden. Bedingt durch den Schmerz kann es ständig zu Fehlinformationen kommen, die eine harmonische Bewegung nicht zulassen. Diese Bewegungsstörung kann länger als die eigentliche Wundheilung andauern. Hier setzen wir nun mit dem Training ein. Wir arbeiten mit den o.a. Rezeptoren. Diese Rezeptoren heißen im Medizinerplattdeutsch Propriozeptoren. Also nennt sich dieses Training Propriozeptions-Training.PP3Sie werden bestimmt rasch merken, dass die Muskeln in Ihrem Bein sehr heftig arbeiten. Wenn Sie etwas mehr Sicherheit benötigen, dann halten Sie sich erst mit einer Hand leicht fest, z.B. an einer Wand oder einer Türklinke….

Später dann, ist es möglich, dass Sie feststellen, dass Sie immer sicherer stehen und das die Anforderungen an Ihre Koordination immer geringer werden. Nun ist es an der Zeit die Übungen im Schwierigkeitsgrad zu steigern. Hierzu haben Sie 3 bis 5 Möglichkeiten, die wir ihnen auf der nächsten Seite vorschlagen bzw. die Ihnen Ihr Therapeut erstellt. Beginnend mit der Basisübung können nun folgende Steigerungen eingebracht werden: Während des balancierens den Kniebeugewinkel des Standbeins geringfügig ändern – langsam und in beide Richtungen. Mit dem Standbein auf eine weiche Unterlage stellen, z.B. ein mehrfach gefaltetes Handtuch oder eine Wolldecke. Optimal wäre ein Mini-Trampolin dann wieder ohne weiche Unterlage, jedoch mit geschlossenen Augen balancieren – in zunächst kürzeren Zeitintervallen verrichten Sie beim balancieren einfache Aufgaben mit den Händen, z.B. einen Knopf annähen, einen Ball gegen die Wand werfen und auffangen ein Kreuzworträtsel lösen oder ähnliches. Hierdurch soll die Aufmerksamkeit von der Bewegung im Knie abgelenkt werden, d.h. das Ziel sollte es sein, die Kniebewegungen und Haltearbeit zu automatisieren! So wie in der täglichen Bewegung.

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